Der Pilzanbau und die Mykologie, das Studium der Pilze, sind faszinierende Gebiete, die immer mehr Fans, Amateure und Profis gleichermaßen anziehen.
Für diejenigen, die mehr über die Pilzzucht im Labor oder zu Hause erfahren möchten, ist die Verwendung von Petrischalen ein wesentlicher Ausgangspunkt.
Dieser praktische Leitfaden erklärt, warum Sie Petrischalen verwenden sollten, wie Sie das richtige Kulturmedium auswählen und stellt eine einfache Methode zum Vorbereiten und Gießen von Agarplatten für Ihre Mykologieexperimente vor.
Warum Petrischalen in der Mykologie verwenden?
Petrischalen sind flache, transparente Behälter, meist aus Kunststoff oder Glas, die hauptsächlich zur Kultivierung von Mikroorganismen auf Nähragar verwendet werden.
In der Mykologie schaffen sie eine kontrollierte Umgebung, um das Wachstum von Pilzen zu beobachten und zu untersuchen, sei es für Forschungszwecke, zum Klonen, zur Stammauswahl oder einfach zum Lernen. Petrischalen bieten mehrere Vorteile:
- Kontrolle der Kultivierungsbedingungen: Sie ermöglichen die Manipulation von Parametern wie der Art der Umgebung, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Lichteinwirkung.
- Einfache Beobachtung: Der transparente Deckel ermöglicht die direkte Beobachtung der Myzelentwicklung ohne Öffnen der Box und minimiert so das Risiko einer Kontamination.
- Einfache Isolierung und Auswahl: Petrischalen ermöglichen die Isolierung bestimmter Stämme oder die Auswahl gesunder Myzelien für zukünftige Kulturen.
Die verschiedenen Nährmedien für Petrischalen und ihre Nützlichkeit
Die Wahl des Wachstumsmediums ist in der Mykologie von entscheidender Bedeutung, da es sich direkt auf das Wachstum und die Gesundheit von Pilzen auswirkt. Wachstumsmedien liegen in Form von Pulvern vor, die mit Wasser gemischt werden und mit verschiedenen Nährstoffen angereichert sind, um das Wachstum von Pilzen zu fördern. Hier sind die wichtigsten Arten von Wachstumsmedien und ihre Verwendung:
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Medium „MPA“ (Malz, Pepton, Agar-Agar): Dieses Medium ist ein Klassiker der Mykologie. Es ist ideal für die Vermehrung der meisten Myzelien. Aufgrund seiner ausgewogenen Zusammensetzung fördert es ein schnelles und gesundes Wachstum von Pilzen und ist daher eine ausgezeichnete Wahl für Anfänger.
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Medium „Sabouraud + Antibiotikum“: Dieses Medium ist mit Antibiotikum (Chloramphenicol) angereichert, um die Entwicklung von Bakterien zu begrenzen und die Kultur sehr selektiv zu machen. Es wird für heiklere Arbeiten empfohlen, wie zum Beispiel das Klonen von Pilzen aus der Natur oder das Keimen von Sporen. Allerdings ist das Myzelwachstum auf diesem Medium im Allgemeinen langsamer als bei MPA.
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Reines Agar-Agar: Wenn Sie experimentieren oder Ihre eigenen Medienrezepte erstellen möchten, ist reines Agar-Agar separat erhältlich. Es ist möglich, es mit verschiedenen Zutaten wie Kartoffelextrakt, Malz, Hundefutter, Mistextrakt, Zucker, Sägemehl usw. anzureichern, abhängig von den spezifischen Bedürfnissen der Pilze, die Sie züchten.
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Wasser-Agar-Medium: Dieses Medium ist ein Agar ohne Anreicherung, der hauptsächlich für spezifische Laborarbeiten wie Stammreinigung oder Selektion verwendet wird.
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Rezept zur Herstellung von MPA- oder Sabouraud-Agar
Die Vorbereitung eines Agars ist ein wesentlicher Schritt für die Pilzzucht in Petrischalen. So stellen Sie ganz einfach ein MPA- oder Sabouraud-Kulturmedium her:
Notwendige Zutaten :
- 47 g MPA- oder Sabouraud-Mediumpulver.
- 1 Liter heißes Wasser (vorzugsweise destilliert oder demineralisiert).
Vorbereitungsstufen :
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Mischen: Mischen Sie 47 g mittleres Pulver in 1 Liter heißem Wasser. Gut mischen, um sicherzustellen, dass sich das Pulver vollständig auflöst.
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Sterilisation: Sterilisieren Sie die Mischung 20 bis 30 Minuten lang bei 121 °C (15 PSI). Dies kann mit einem Autoklaven oder Schnellkochtopf erfolgen. Dieser Schritt ist entscheidend, um unerwünschte Mikroorganismen zu beseitigen.
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Abkühlen: Lassen Sie die Mischung auf etwa 45–50 °C abkühlen. Diese Kühlung ist wichtig, um die Bildung von Kondenswasser auf den Deckeln der Petrischalen zu verhindern.
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Gießen: Gießen Sie das Agar in einer sterilen Umgebung (unter einer Laminar-Flow-Haube oder in der Nähe eines Bunsenbrenners) in die Petrischalen. Stellen Sie sicher, dass die Dicke des Agars etwa 0,5 bis 1 cm beträgt.
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Verschließen: Verschließen Sie die Petrischalen schnell, um eine Kontamination durch Umgebungsluft zu vermeiden.
Techniken der Sterilität in der Mykologie
Sterilität ist einer der wichtigsten Faktoren beim Pilzanbau, da Verunreinigungen wie Bakterien und Schimmel schnell in Ihre Pflanzen eindringen und Ihre Arbeit ruinieren können. In der Mykologie ist die Schaffung einer sterilen Umgebung während des gesamten Kultivierungsprozesses daher unerlässlich, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen. Hier sind einige wichtige Sterilitätstechniken, um das Risiko einer Kontamination zu minimieren.
1. Verwendung einer Laminar-Flow-Haube
Eine Laminar-Flow-Haube ist ein Gerät, das eine sterile Umgebung schafft, indem es die Luft filtert und in eine gleichmäßige Richtung drückt. Dies trägt dazu bei, die Zirkulation kontaminierter Luft auf Arbeitsflächen zu begrenzen. Wenn Sie keinen Abzug haben, können Sie in der Nähe einer Bunsenbrennerflamme arbeiten, die eine sterile Luftbarriere schafft.
2. Handschuhe und eine Maske tragen
Es wird empfohlen, vor der Handhabung sterile Handschuhe und eine Gesichtsmaske zu tragen. Desinfizieren Sie Ihre Handschuhe vor jeder Manipulation mit 70 %igem Isopropylalkohol. Dies verringert die Möglichkeit der Übertragung von Schadstoffen von den Händen auf die Feldfrüchte.
3. Sterilisation der Werkzeuge
Alle verwendeten Werkzeuge wie Skalpelle, Pinzetten oder Nadeln müssen sterilisiert sein. Die Verwendung eines Bunsenbrenners zur Hitzesterilisierung dieser Instrumente ist eine gängige Methode. Es ist auch möglich, sie mit 70 %igem Isopropylalkohol zu sterilisieren und anschließend die Alkoholrückstände mit einer Flamme zu verbrennen.
4. Sterilisation der Kulturmedien
Kulturmedien (Agar, Flüssigkeiten) müssen vor der Verwendung sterilisiert werden. Die gebräuchlichste Methode besteht darin, sie 20 bis 30 Minuten lang bei 121 °C zu autoklavieren oder unter Druck zu kochen, um unerwünschte Mikroorganismen zu entfernen.
5. Desinfektion der Arbeitsfläche
Die Arbeitsfläche muss vor und nach jeder Arbeitssitzung gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Zur Desinfektion von Oberflächen, Kisten und anderen zu handhabenden Materialien kann ein 70-prozentiges Alkoholspray oder eine verdünnte Bleichlösung verwendet werden.
6. Minimale Öffnung der Petrischalen
Beim Arbeiten mit Petrischalen ist es wichtig, diese so wenig wie möglich zu öffnen und ihre Öffnung dem sterilen Luftstrom oder dem Bunsenbrenner zugewandt zu halten, um eine Kontamination durch Umgebungsluft zu vermeiden.
Typisches Beispiel: Sammeln eines Karpophors aus der Natur für eine Kultur
Hier ist ein Beispiel, das detailliert die Schritte beschreibt, die zu befolgen sind, um einen Karpophor (sichtbarer Teil des Pilzes) aus der Natur zu sammeln, ihn auf Sabouraud + Chloramphenicol-Agar zum Klonen zu kultivieren, ihn dann auf MPA-Agar zu vermehren und schließlich eine Flüssigkultur durchzuführen.
Schritt 1: Vorbereitung der Kulturmedien
- Bereiten Sie Sabouraud + Chloramphenicol-Agar gemäß den im vorherigen Artikel beschriebenen Anweisungen vor.
- Bereiten Sie außerdem MPA-Agar vor, der später für die Myzelvermehrung verwendet wird.
Schritt 2: Entnahme des Carpophors
- Finden Sie einen gesunden Karpophor in der Natur.
- Reinigen Sie die Oberfläche des Karpophors in einer sterilen Umgebung mit einem in Isopropylalkohol getränkten Wattebausch, um die meisten äußeren Verunreinigungen zu entfernen. Zerreißen Sie den Pilz und vermeiden Sie dabei, die inneren Teile des Pilzes zu berühren.
- Schneiden Sie mit einem sterilisierten Skalpell ein kleines Stück des inneren Gewebes des Pilzes heraus. Arbeiten Sie schnell, um die Luftexposition zu minimieren.
Schritt 3: Beimpfen auf Sabouraud-Agar + Chloramphenicol
- Legen Sie das entnommene Gewebestück in eine Petrischale mit mit Chloramphenicol angereichertem Sabouraud-Agar (um das Bakterienwachstum zu begrenzen).
- Schließen Sie die Petrischale schnell und stellen Sie sie in einen Inkubator bei geeigneter Temperatur (normalerweise etwa 25–27 °C für die meisten Pilzarten).
- Überwachen Sie die Box regelmäßig auf Myzelwachstum, das als weiße Filamente erscheinen sollte.
Schritt 4: Multiplikation auf MPA-Agar
- Sobald sich das Myzel auf dem Sabouraud-Agar gut entwickelt hat, übertragen Sie ein Stück dieses gesunden Myzels mit einem sterilen Skalpell in eine neue Petrischale mit MPA-Agar.
- Dieser Transfer beschleunigt das Wachstum des Myzels in einer nährstoffreicheren Umgebung.
Schritt 5: Vorbereiten einer Flüssigkultur
- Wenn sich das Myzel auf dem MPA-Agar gut vermehrt hat, ist es an der Zeit, für eine höhere Biomasseproduktion auf eine Flüssigkultur umzusteigen.
- Bereiten Sie ein steriles flüssiges Kulturmedium, z. B. Malzbrühe, vor, indem Sie es in einem Autoklaven sterilisieren.
- In einem Bioreaktor oder einem sterilen Kolben dieses Medium mit einem Stück Myzel aus dem MPA-Agar beimpfen.
- Stellen Sie die Flasche in eine trockene, dunkle Umgebung mit geeigneter Temperatur und schütteln Sie sie regelmäßig, um eine gute Belüftung der Umgebung zu gewährleisten.
Abschluss
Die Herstellung von Petrischalen mit den entsprechenden Nährmedien ist eine grundlegende, aber unverzichtbare Fähigkeit für jeden Anfänger in der Mykologie. Mit den richtigen Werkzeugen und Produkten, wie sie beispielsweise auf unserer Website verfügbar sind lamycosphere.comkönnen Sie ganz einfach in das faszinierende Studium der Pilze einsteigen.
Denken Sie daran, dass der Erfolg in der Mykologie weitgehend von der Einhaltung der Sterilisationsverfahren und der Auswahl des für Ihr Projekt geeigneten Kulturmediums abhängt. Viel Spaß beim Wachsen!